Samstag, 26. September 2009

Was ich bisher so an "Andersartigem" und lustigem erfahren habe...

~Ja,es stimmt, das Wasser (zB. Badewane) fließt gegen den Uhrzeigersinn ab!

~Der Mond steht hier auf dem Kopf! Wenn er zunimmt, sieht die sichel aus, wie ein U, was sehr gewöhnungsbedürfig ist...

~Bei Schnupfen zieht der schwarze teil der Bevölkerung die Nase lautstak hoch, statt sie zu putzen, das nimmt außer mir wohl keiner als ekelig wahr , machen ja alle;)

~Busfahrer und Verkäufer fragen mich, wie es mir geht! Zuerst dachte ich, ich hätte sie bereits irendwo getroffen, bis mir aufging, dass es nur eine Floskel ist und es sie nicht ernzthaft interessiert!

~Menschen, die kein fleisch essen, ohne allergisch dagegen zu sein werden (außer im Restaurant) verständnisslos angeschaut, oder mitleidig belächelt!

~Nicht an Gott zu glauben ist hier fast unvorstellbar. So haben es schon einige versucht, mich zu bekehren bzw. haben für mich gebetet!

~Menschen,die Punkmusik mögen, trifft man nur extrem selten(auf meine haare werde ich täglcih mehrmals angesprochen!)

~Mit "deutschen Zeichensprache" sollte man vorsichtig sein,da sie hier eine gaanz andere bedeutung hat!


~Hier gibt es sehr unsinnige Jobs, die wohl die Zahl der Arbeislosen senken sollen :
-"Fahnenschwänker", die an Baustellen stehen und statt eines Blinlichtes den ganzen tag da stehen und die rote fahne schwenken,
-"Werbeschildträger", die ein Schild, dass von selber stehen kann(!) hochhalten oder sich umhängen um den ganzen Tag in der prallen Sonne damit herumstehen zu müssen
-"Verpacker", die dir die Einkäufe an er Kasse (wenn man sie nicht deutlichst darauf hinweist,dass man eine Tasche dabei hat) ein kleine Tütchen packen
-"Parkplatzanzeiger", die neben dem Parkplatzschild (!) stehen um dich darauf aufmerksam zu machen,dass dort ein Parkplatz ist
-"Parkkarten-in-den-Automat-Stecker", die die Parkkarte entgegennehmen, um sie in den entweter zu stecken, um sie dir dann wider zu geben (nicht etwa der automat, wo man mit dem Auto steht, um die Schranke zu passieren,dass würde ja noch sinn machen,weil man manchmal nicht nah genug rann fährt, nein ich rede von dem, der im Parkhaus steht!)
-"Hallo-sager", die dich beim betreten deiner Fastfood kette begrüßen ( ich habe gefragt,was ihre Aufgabe ist, außer der begrüßung, die Antwort war, dass die auch verabschieden!)
-"Einkaufswagen-zum-Auto-schieber" naja der Job erklärt sich, denke ich, von selbst.

Montag, 21. September 2009

"Grand West Casino"

"Grand West Casino"

Wir habenn uns von unserem Gastvater zum "Grand West Casino" fahren lassen, um drei Afrikanische Rockbands zu sehen bzw.zu hören. Das Casino ist riesengroß und erscheint wie eine Parallelwelt! Zunächst wird am wie am Flughafen durchleuctet und wenns piept abgetastet. Danach zeigt man sein Ticket vor, um erklört zu bekommen, wo sich die Halle befindet. Wir sind der Ausschilderung gefolgt, kamen vorbei an riesigen Hallen mit Spielautomaten und Roletttischen, Restaurantes, die aussehen,wie ein Schiff oder gingen über eine mit Kopfstein gepflasterte Alee mit Laternen und Telefonzellen. Die hohen Decken sind in jeder Halle anders gestaltet, mal sieht man einen Sternenhimmel oder einen sehr echt wirkenden bewolökten Himmel. Wir erreichen die Halle, nochmal wurden die Taschen durchsucht und Prompt fanden sie die kamera, die wir dann abgeben mussten-wie sinnlos, da doch jedes neuere Handy eine Fotofunktion hat...naja wir durften uns nochmal anstellen und arbeiteten uns bis vor die Bühne nach vorne. Es dauerte nicht lange ,bis die erste Band (Just Jinjer) die Bühne betrat und nach ein paar worten über afrikanische Musiker anfing zu spielen.
Bei der Begrüßung "Hello Cape Town!" wurde Phelina und mir malwider bewusst, dass wir tatsächlich in Südafrika sind, nachdem wir so lange davon gesprochen- und uns vorbereitet hatten -ein tolles Gefühl!
Die Musik war sehr entspannt und gefühlvoll (take a look at youtube! ) ! "(Mac/-)Flat Stanley"
waren ebenso sehr überzeugent und die dreitausend Menschen (98%weiße) in der Halle waren gut gelaunt. "aKing" machten den Schluss, da der Sänge offensichtlich zu viel getrunken hatte, war ihr auftritt nicht so überzeugend (vielleicht hat es amit zu tun,dass eine bekannte Biermarke der Sponsor war?)
Um halb eins riefen wir Jerome (Gastvater) an, der am anderen Ende in einer Teestube gesessen hatte und wir fuhren zurück um gutgelaunt schlafen zu gehen...

Sonntag, 6. September 2009

Inzwischen habe ich einen „Alltag“ und einige Eindrücke gesammelt, über die ich berichten möchte:
Unter der Woche (meist auch Samstags) werden wir von einem Treffpunkt aus von einem CRC-Mitarbeiter abgeholt, und jeden Tag zu einer anderen Schule in den Townships(Wellblechhüttenansammlungen die aus der Zeit der Apartheid stammen, in denen überwiegend Schwarze Menschen leben,) gebracht zu werden.
Wir arbeiten jetzt knapp 2 Monate bei einem Projekt mit, dass Mädchen im Alter von 14-18 Jahren darüber aufklärt, dass zB. Gewalt kein Zeichen von Liebe ist. Es geht darum, die herrschenden Norman zu ändern. Es ist leider eine verbreitete Meinung, dass Frauen ,die geschlagen werden, etwas falsch gemacht haben, die Strafe also verdient haben, oder dass Frauen, die vergewaltigt werden dies mit ihrer Kleidung provoziert haben . Ebenso sind viele der Mädchen (noch) der Meinung, dass man sich nicht einmischen sollte, wenn von einem Mann in der Bekanntschaft (oder Familie) bekannt ist, dass er gewalttätig ist. Wir versuchen mit Comics (bei deren Gestaltung wir mit den Designer zusammen gearbeitet haben) eine Situation zu schildern, um dann Diskussionen darüber anzuregen, wie das Verhalten der dargestellten Figuren geändert werden müsste. Daraus entwickeln wir dann eine „positive Norm“. Oft müssen die Mädchen von Afrikaans oder Xhosa (einer Sprache mit Klick und Schnalzlauten) ins Englische übersetzten, damit Phelina und ich den Diskussionen folgen können. Meist assistieren wir nur, manchmal leiten wir aber auch selbst eine Gruppe zwischen 8 und 10 Mädchen an. Für Europäer ist es manchmal schockierend, die wenig Grund die Teilnehmerinnen sehen, die Norman zu ändern, oder zu hören, was die Mädchen selbst schon an Gewalt erfahren haben ... Die Präsentationen der einzelnen Gruppen am Ende des Workshops zeigen aber meist erfreuliche Ergebnisse, die mich hoffen lassen, dass zumindest einige ihre Einstellung ändern werden.

Um von A nach B zu kommen, benutzen wir Minibustaxis. Es handelt sich um Büschen, mit 16 Sitzplätzen - eigentlich, denn Dank Kisten mit Kissen und einer speziellen „Quetsch- technick“ finden in den Bussen meist 20 oder mehr Fahrgäste „Platz“. Der Fahrstiel der Busfahrer ist ebenso gewöhnungsbedürftig, wie die oft basslastige, laute Musik. Wenn ein Busfahrer irgendwo durch will, dann schafft er das auch! Erstaunlich, aber mit Hupen und Benutzen der Bürgersteige, Gegenfahrrichtung oder Standstreifen sind wir bisher (Unfallfrei) an unser Ziel gekommen und waren auch noch schneller, als die Autos um uns herum. Rote Ampeln werden als Möglichkeit angesehen, stehen zu bleiben, aber nicht wirklich ernst genommen, genau wie Zebrastreifen(die man besser nicht überquert, wenn sich ein Auto nähert,denn es wird mit 99%iger Wahrscheinlichkeit einfach fahren). Die Taxifahrer haben immer einen „Schreier“ dabei, der das Fahrziel aus dem Fenster oder der geöffneten Türe schreit. Wenn Fahrgäste zusteigen möchten, winken sie einfach und das Taxi hält an. Wie Jerome uns erklärt hat, sind die Fahrer aber nicht nur coole Typen, die zeigen wollen, wie schnell sie fahren können, sonder stehen wirklich unter Zeitdruck. Das Fahrzeug ist meist geliehen und so müssen sie möglichst oft hin- und herfahren und dabei möglichst viele Menschen transportieren, um Gewinn zu machen. Phelina und ich sind meistens die einigen „Weißen“ in diesen Taxis, da es eine sehr günstige Möglichkeit ist, sich fortzubewegen (umgerechnet 70 Cent für 25km), die weiße Bevölkerung (noch immer privilegiert) kann sich Autos leisten... An größeren Taxistationen (dort wird gewartet, bis das Taxi voll ist), werden den Fahrgästen zu extrem günstigen Preisen Nagelknipser, Chips, Feuerzeuge, Fisch oder Feuerzeuge etc. angeboten. Die Händler laufen von Taxi zu Taxi und preisen ihre wahren an.
Wie in jeder Großstadt wird auch hier gebettelt, nur sind die Menschen, wie mir scheint kreativer: In den Twonships werden Autos von kleinen Jungen „zwangsgewaschen“, die sich über 2 Rand (ca.20 Cent) als Lohn sehr freuen, an Kreuzungen werden von Ohrenwärmern über Cala (weiße Blumen, die in Deutschland sehr teuer sind, hier aber wild wachsen) bis Wize alles angeboten. Einige stellen sich auch einfach mit Schildern auf die Straße, die auf ihre abgetrennten Gliedmaße oder sonstigen Erkrankungen und Lebensumstände hinweisen , um Geld geschenkt zu bekommen. Getreu dem Motto „Ohne Moos nix los!“ gehen auch einige Taschendiebe vor, was bedeutet, dass man gut auf sein Gepäck Acht geben sollte!
Es gibt noch einige Verhaltensregeln, auf die wir achten sollten: Nicht in ein leeres Taxi einsteigen (Entführungsgefahr), nie alleine im dunkeln auf die Straße gehen, nicht mit Wertgegenständen umherwedeln etc. .
Sollte das die Stadt jetzt als unschön erscheinen lassen, muss ich sagen „Falsch!“. Es sind die Lebensumstände einiger Menschen, die dazu führen, dass traurige Dinge passieren und auch Unvermögen der Regierung, wie mir scheint (auch wenn ich nicht mit einer Regierungsperson tauschen möchte!) Außerdem hat Kapstadt wunderbare Seiten!
Erst mal sind die meisten Menschen, die mir begegnet sind sehr freundlich und ich wurde, im Gegensatz zu Deutschland, noch nie wegen meiner Haarfarbe(n) dumm angemacht, im Gegenteil sie lieben es! Im Taxi singen und klatschen die Mitfahrer oft mir, wenn ihnen ein Lied gefällt und man muss sich nicht kennen, um sich zu grüßen, oder ein kurzes Gespräch zu führen. Das Essen ist ein absoluter Pluspunkt für Kapstadt. Kreative Kreationen aus Reis, Gemüse und Früchten (und für Menschen, die Fleisch essen auch das in leckeren Varianten).
Süßspeisen sind hier extrem süß! Süß, süßer, südafrikanisch! Zum Essen wird meistens Tee mit Milch getrunken, woran ich mich gut gewöhnt habe. Zum Frühstück oder Anack gehört Erdnussbutter einfach dazu, hier oft kombiniert mit (weißem) Brot, Butter und Marmelade.
Wir suchen jetzt schon ein Fitnessstudio, damit wir das leckere, aber keineswegs Kalorienarme essen genießen können, ohne uns bald alles eine Nummer größer kaufen zu müssen!
Bei uns um die Ecke ist ein Strand, mit Bars, Geschäften und Cafes- absolutes Urlaubs-feeling! Ein paar Kilometer entfernt ist das Canal Walk, ein gigantisches Einkaufszentrum, on dem wir viel Zeit verbringen. Ein Hafen (Water Front) ist auch nur eine Taxifahrt entfernt und läd zum bummeln und entspannen ein. Außerdem kann man von fast überall den Tafelberg bewundern, der jeh nach Wetter und Lichtverhältnissen die Farbe zu ändern scheint: von fast schwarz, über grau und braun bis rötlich- ein toller Anblick!
Ich bin aber auch erst drei Wochen hier und noch dabei , Eindrücke zu sammeln. Hoffentlich habt Ihr jetzt eine Idee von meinem Leben in Südafrika !
Über Kommentare aller Art (Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob) freue ich mich.
In meinem nächsten Block werde ich unter anderem von unserem Ausflug ins Grand West Casino berichten.
Bis dahin liebe Grüße aus Capetown!

Eure Eva

Wie alles begann...

Ein herzliches „Heita“ aus Kapsdtat!

Bevor ich Euch erzähle, wie es mir bisher ergangen ist, möchte ich erst mal ein paar Sätze darüber verlieren, wie es dazu gekommen ist, das ich jetzt ein Jahr in Südafrika verbringen werde:

Als ich in der 10. Klasse war, erzähle eine ehemalige Schülerin meiner Schule eine Stunde lang von ihrem sozialen Jahr in Afrika. Die Bilder, die ich sah und die Erlebnisse, die sie schilderte, faszinierten mich. Die Kombination aus einer fremden Kultur und der Erfahrung, ein Jahr (so ziemlich) auf sich selbst gestellt zu sein, klang für mich sehr verlockend. So kam es, dass mir dieser Gedanke wie ein Ohrwurm immer mal wieder, im Kopf umhergeisterte...knappe drei Jahre lang! Bevor der „Abisstress“ losging, fing ich also an, mich über verschiedenen Versenderorganisationen zu informieren und mich schließlich zu bewerben.

Um es kurz zu machen, ich wurde angenommen, durchlief das Vorbereitungs- verfahren, lernte meine Mitfreiwillige (Phelina) kennen und stand bald vor der Aufgabe, Sachen für ein Jahr zusammen zu packen (ohne das zugelassene Fluggewicht zu überscheiten!).

An diese Stelle möchte ich Sonja herzlich danken, ohne die ich vermutlich über den Motivationsschreiben, diversen Fragebögen für mein Visum und der Packerei verzweifelt wäre! Dank und Küsse auch an meine Familie und natürlich meinen Freund, die mich (sicherlich mit gemischten Gehfühlen) ganz toll unterstützt haben! Und getreu dem Motto „Money makes the world go round ” möchte ich meinem Fördekreis danken, ohne den die Reise ebenso wenig möglich gewesen wäre! ( Ich könnte noch viele Menschen aufzählen, aber dies ist keine Danksagungsseite,sondern mein Block ;) )

Soo genug der netten Worte im nächsten Block erzähle ich Euch dann, wie ich angekommen bin und was ich bisher erlebt habe!

Eure Eva